Christine Walde


Univ.-Prof. Dr. Christine Walde ist seit 2005 Professorin für Klassische Philologie/Latinistik mit den Schwerpunkten Späte Republik und frühe Kaiserzeit sowie Kulturwissenschaft und Rezeption der Antike(n). Ihre Forschung kreist entsprechend einerseits um literaturwissenschaftliche Fragestellungen, andererseits greift sie weit aus auf eher soziologische und kulturwissenschaftliche Thematiken (Exil und Migration), Rom-Diskurse usw.). Eine Besonderheit sind die Grenzgänge zwischen Altertumswissenschaft und moderner Psychologie/Psychoanalyse. Dies zeigt sich insbesondere in all ihren Werken zu Traum und Traumdeutung, aber auch in ihrer in der Fertigstellung begriffenen Monographie zu Lucans Bellum Civile, in der sie der Rolle der Dichtung in der Verarbeitung der Bürgerkriegstraumata nachgeht.

Im Rahmen von Challenges analysiert Christine Walde Texte des spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Roms (u.a. von Cicero und Seneca), die sich konkret auf die Bewältigung von Stresssituationen, Lebenskrisen und traumatischen Erfahrungen beziehen. Unter Rekurs auf die moderne Psychotherapie untersucht sie, was als Herausforderung/Krise wahrgenommen wird, wie solche individuellen Herausforderungen konzeptualisiert werden, welche prospektiven Praktiken zur Lebenshilfe für die intendierten RezipientInnen (in diesem Fall OberschichtrömerInnen in der Stadt Rom), die aber auch exemplarisch für außerrömische RezipientInnen dieser Texte eintreten, vorgeschlagen werden. In diesem Kontext wird auch deutlich werden, welche kollektiven Institutionalisierungen, Einschränkungen und Möglichkeiten Gemeinschaften für die Bewältigung von individuellen Herausforderungen und Krisen zur Verfügung stell(t)en.

Das Forschungsvorhaben ist Teil der Thematischen Area 3: Urbane Verdichtung.

Das stark auf soziale Fragen konzentrierte Teilprojekt findet durch den Fokus auf die Interaktion unterschiedlicher Individuen und Gruppen in Räumen urbaner Verdichtung seine natürlichen Partner in den Teilprojekten von Heide Frielinghaus (Theater) sowie Thomas BlankBarbara Henning und Michael Hölscher (separate Gruppen).

 


Projekt: Lebenshilfe im antiken Rom. Individuelle Strategien zum Umgang mit urbanen Herausforderungen im Spiegel der spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Literatur (T3)

Projekt: Selbstdarstellung und sozialer Diskurs: zur Rolle von Theateraufführungen und Theater-Bildern in Später Republik und Römischer Kaiserzeit (T3)

Vorträge:

Walde, Christine (2021): Griechenland in Rom: Der pseudo-senecanische Hercules Oetaeus als Beispiel kaiserzeitlicher Kulturhybridisierung. Tagung des Gutenberg International Conference Center (GICC) "Beyond Entertainment - Theatre in Past and Present", online, 25.06.2021.

Walde, Christine (2020): Der Exildiskurs in der römischen Literatur: Von Cicero zu Lucan. Graduiertentagung 2020 (online): Migration und Mobilität im Altertum. online, 30.11.2020.

Walde, Christine (2020): Konstruktionen von ‚Männlichkeit‘ in Lucans Bellum civile. Tagung (online) zu Konstruktionen von Männlichkeit in der römischen Literatur, organisiert von Petra Schierl, Universität Bamberg. online, 16.09.2020.

Walde, Christine (2020): Einführung zu Thementag: Alltag im Antiken Rom. Thementag: Alltag im Antiken Rom, 21.01.2020.

Walde, Christine; Heinemann, Mathias (2019): Zur Aktualität von Lucans Bürgerkriegsepos. Auf den Spuren alter Kulturen. Themenabend, Explorer4anight, 2019.

Walde, Christine (2019): Killing Fields. Lucan’s Caesar after the Battle of Pharsalos. Dottorato di ricerca in antichità classiche e loro fortuna. Archeologia, filologia, storia, Università degli Studi di Roma „Tor Vergata”. Rom, 2019.

Walde, Christine (2019): Körperphantasien in Ovids Metamorphosen. Tagung "KörperBilder. Repräsentation und Identität in Antike und Gegenwart". Kiel, 2019.

Mitarbeit/Organisation:

24.-26.06.2021: "Beyond Entertainment - Theatre in Past and Present"; organisiert von Heide Frielinghaus und Christine Walde

18.1.2020: Alltag in Rom: Leben in der Hauptstadt des Imperiums; Thementag im Rahmen der Kleinen Fächer Wochen an der JGU Mainz; organisiert von Christine Walde


WiSe 2019/20 

  • S Alltag in Rom (gemeinsam mit M. Heinemann, P. Schollmeyer, JGU Mainz)
  • Exkursion nach Rom, Alltag im antiken Rom; 31. Oktober bis 09. November (Prof. Dr. Christine Walde gemeinsam mit  M. Heinemann, P. Schollmeyer und A. Weiß, JGU Mainz)

WiSe 2020/21

  • S Alltag in Rom (gemeinsam mit Patrick Schollmeyer, JGU Mainz)

SoSe 2022

  • VL Gärten und Ideallandschaften (Interdisziplinäre Ringvorlesung) (gemeinsam mit Prof. Dr. Doris Prechel, JGU Mainz)

Walde, Christine (im Druck): Griechisch-römische Antike, in: H Bay, C. Hamann, J. Osthues, L. Beck (Hg.): Handbuch Literatur und Reise, Stuttgart (projektiert für 2022) (19 Manuskriptseiten).

Walde, Christine (2021): Arethusa rennt. Mobile und immobile Frauen in Ovids Heroides und Metamorphosen, in: Barbara Feichtinger, Marie Revellio (Hrssg.), Gender Studies in den Altertumswissenschaften. Von erzählten Reisen und reisenden Erzählungen. IPHIS – Beiträge zur altertumswissenschaftlichen Genderforschung, 10. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2021, 41-80.

Walde, Christine (2021): Frauen in Zeiten des Bürgerkriegs. Von der Laudatio Turiae zu Lucans Bellum Civile, in: B. Zimmermann (Hg.): Frau und Frauenbild in der Antike. 29. Salemer Sommerakademie (Paradeigmata 64), Freiburg / Berlin / Wien 2021, 115-148. https://doi.org/10.5771/9783968217789

Walde, Christine (2020): Die Entdeckung der Eifersucht im antiken Rom. In: PSYCHE 74 (9), S. 660–686. DOI: 10.21706/ps-74-9-660.